"Blond" galt als das Strahlende, das Reine - als Gold. (Nicht nur bei christlichen Malern - bereits im antiken Rom haben die Römerinnen so ziemlich alles getan, um ihr Haar zu blondieren/bleichen ...)
Und Kunst ist nicht die Wirklichkeit - sie zeigt, wie der Künstler die Wirklichkeit umsetzt, wie sie in seinen Augen aussieht. Dazu gab es zu allen Zeiten Schönheitsideale. Das hat meist nichts mit Rassismus zu tun - einfach mit Geschmäckern und Vorlieben. (Meistens! Es gab natürlich Zeitabschnitte, in denen diese Attribute von Rassismus geprägt waren!)
Aber die Haarfarbe "blond" hat zu allen Zeiten fasziniert. (Übrigens gerade auch in Kulturen, in denen die blonde Haarfarbe fast bis gar nicht "vorkommt" - fasziniert sie mitunter am meisten!)
Die Mariendarstellung ging also schlicht mit der Mode. (Auch ihre "Statur" ändert sich mit den Zeiten - in der Gotik gertenschlank, im Barock füllig, etc.)
Wichtig ist die Farbe Blau (ihr Umhang ist meist blau): in der christlichen Mystik, aber auch im Verständnis der bspw. mittelalterlichen Menschen war Blau die Farbe des Göttlichen. Blau war nur den Mächtigen vorbehalten, da die Herstellung der blauen Farbe (Indigo) sehr schwierig u. damit die blaue Farbe sehr kostbar war. Seit Ludwig, dem Frommen galt Blau als die "Königsfarbe". (Ist es ein grüner Umhang - dann ist es Symbol der Schwangerschaft, der Liebe u. der Mutterschaft;)
In Bildern verbirgt sich sehr viel mehr als bloßes "Rumgemale" u. "Spielen mit Farbe" *g* - Perspektive (die wichtigen Personen vorne, etc.), Raumaufteilung, etc. - es spielt alles eine Rolle. Auch Farbsymbolik u. Farbenlehre. Und natürlich der persönliche Geschmack des Künstlers. :-)
Und wie gesagt: Bilder müssen nicht zwangsläufig die Wirklichkeit/die Realität widerspiegeln.